Sommer RPG 2009 - Setting
Das Sci-Fi Setting aus dem Sommer-Rollenspiel-Wochenende in Ettas Landhaus 24. bis 26.07.2009, umgesetzt in Alternity:
Wir schreiben das Jahr 2764. Die Menschheit ist weit in das Universum vorgedrungen, Menschen siedeln auf vielen Planeten in unserer Galaxie. Auf ihrer Reise durch den Raum sind die Menschen auf mehrere andere humanoider und viele nicht-humanoider Rassen gestoßen.
Politik
Der Galaktische Rat (GR)
Die interstellare Politik wird vom GR dominiert, in dem die meisten Planeten, Rassen oder aber auch ganz Planetenverbünde vertreten sind. Hier wird mehr diskutiert als entschieden. Man trifft sich vor allem außerhalb der offiziellen Sitzungen, nutzt aus, dass so viele Leute vor Ort sind, schließt in kleineren Gruppen Verträge etc. Um Diplomatie zu betreiben ist der GR quasi unerlässlich. Er ist wichtig, um Probleme überhaupt erst zu Sprache zu bringen, sie auf die Agenda zu setzen. Auch hat der GR die Möglichkeit mit 2/3-Mehrheit Entscheidungen mit weit reichenden Konsequenzen bis hin zu Interventionen zu fällen. Dazu kommt es jedoch verhältnismäßig selten, da Mehrheiten schwierig zu bekommen sind. Die Planeten, die in den meisten Fällen eine interstellare Außenpolitik betreiben und daher nach außen mit einer Stimme sprechen, betreiben in ganz unterschiedlichem Maße ihre Politik über den GR. Mehrere Fraktionen nutzen ihn allein, um Entscheidungen blockieren zu können.
Angeschlossen an den GR ist eine große Diplomatie-, Wirtschafts- und Militäradministration, somit auch eine eigene interstellare Flotte, die auch vielfältig genutzt wird. Diese Administration firmiert gemeinhin unter dem Ausdruck Galaktische Allianz (GA).
Wichtigste Fraktionen
Terranische Allianz (TA)
Der zentrale Zusammenschluss der menschlichen Rasse ist die TA. Hervorgegangen ist die TA aus den großen Blockmächten, die von Terra aus das Universum kolonisiert haben. Nach dem so genannten 1. Galaktischen Krieg entsteht die TA und der terranische Präsident wird zum gemeinsamen Repräsentanten der menschlichen Völker. Strahlendes Gesicht der Expansionsbemühungen der menschlichen Rasse sind die Vereinigten Galaktischen Streitkräfte (VGS), deren Schiffe und Soldaten auch in entlegene Galaxien vorstoßen. Besonderer Ruhm gehört zumeist den Mitgliedern der Flotte, den Kampfpiloten und Sternenkreuzer-Kapitäne, aber auch den Ingenieuren, Technikern und Weltraumsoldaten. Nicht weniger ruhmreich, aber meist entbehrlicher und deutlich kürzer ist das Leben der Infanterie und Mecha-Verbände. Die Eliteeinheiten der Armee ebnen in ihren schweren Kampfanzügen den Weg für die Bodenoffensiven.
Ministerium für Freiheit und Sicherheit (MFS)
Die offizielle Mission des MFS ist es, den Präsidenten zu unterstützen die Freiheit zu wahren und die Sicherheit eines jeden Menschen und der Einrichtungen der Allianz zu gewährleisten und Voraussetzungen für ein friedliches Miteinander der Völker zu schaffen. Bei näherem Hinschauen kommt man allerdings nicht umhin, sowohl die Nähe zum Präsidenten als auch Ziele und Mittel des Ministeriums in Frage zu stellen. Radikalere Quellen würden vermutlich soweit gehen und sagen, dass das MFS der größte Gegner der Freiheit selbst ist. Im Ministerium wird gezielt die Gewaltenteilung ausgehebelt und systematisch am Umbau der Allianz zu einem Kontrollstaat gearbeitet. Das MFS verfügt über eigene Schiffe und Sicherheitskräfte.
Die Konföderation (Confeds)
Die als Confeds bekannten Systeme und Kolonien sind keineswegs so homogen in ihrem Auftreten wie manch eine Fraktion es die Ihren glauben machen möchte. Sie umfasst eine Reihe freier Kolonien, „Dissidenten” und autonomer Planeten, aber auch Monde und Stationen, die Piraten und Kriminellen als Basis dienen. Gemeinhin zählen sich auch einige Außenposten zu den Confeds, die an der „Frontier” liegen und denen bewusst geworden ist, dass sie weit außerhalb der Reichweite der TA liegen.
Die Confeds, und in ihr gerade die größeren Systeme, haben ein informelles Plenum ins Leben gerufen, über das auch einige Abgeordnete in den galaktischen Rat entsendet werden. Andere Planeten und Basen unterstehen mehr der Willkür eines Lokaltyrannen, wieder andere sind Kommunen von Gleichgesinnten.
Gilde der Maschinisten
Die Ehrwürdige Galaktische Gilde der Maschinisten, kurz meist nur die Maschinisten, ist aus den Anfängen der interstellaren Kolonisation hervorgegangen und hat schnell Gleichgesinnte bei anderen Rassen gefunden. Von Anfang an war die Gilde weit mehr als ihre Mitbewerber im technologischen Wettrüsten, wie zum Beispiel die Mega-Konzerne und die Militärlobby. Die Maschinisten sind eine Mischung aus brillanten Forschern, Querdenkern und Technokraten. Ihre Organisation ist streng hierarchisch und gleicht mitunter eher einem Geheimbund mit techno-religiösen Riten. Sie ist offen für alle Rassen. Die langjährige Indoktrination und vielfältigen Initiationsstufen garantieren, dass bei wichtigen Entscheidern und Forschern die erste Loyalität immer der Gilde gilt.
Xiv, der Heimatplanet der Maschinisten, ist eine industrielle Wüste. Auf der Oberfläche ragen gewaltige Industriekomplexe in den Himmel, jegliche Vegetation wurde schon vor langer Zeit zerstört. Unterirdisch gibt es ganze Städte und Forschungsanlagen. Vom Weltall aus ist Xiv ein einziger dunkler Fleck aus dem Tausende kleine Lichtpunkte schauen.
Daedalus Komplex
Der Daedalus Komplex ist maßgeblich für die Fortschritte auf dem Gebiet des Cybertech verantwortlich und beinahe eine eigene Fraktion innerhalb der Gilde. Diese paranoide Hightech-Elite sieht sich auf eine Singularität zusteuern, aus der nur sie als eine neue Macht hervorgehen wird. In letzter Zeit werden zwar Stimmen innerhalb der Gilde laut, dass der Daedalus Komplex nicht länger kontrollierbar ist, allerdings sind sowohl die Forschung als auch die Daedalus Cyborg-Truppen schlicht unersetzbar.
Die Dri-Ardar
Seit mittlerweile 21/2 Jahren wird die Galaxis von Schiffen einer bisher unbekannten, echsenartigen Rasse heimgesucht, den Dri-Ardar. Über die Dri-Ardar ist bisher fast nichts bekannt, u.a. ihre Herkunft. Sie scheinen jedoch nicht aus der uns bekannten Galaxis zu stammen und somit die Möglichkeit zu haben, Galaxiensprünge vorzunehmen, etwas, an dem Wissenschaftler bisher ergebnislos geforscht haben. Ihre Schiffe sind den Schiffen der GA oder TA in Schnelligkeit und eine höhere Kampfkraft bedingenden Größe überlegen. Sie sind aber angreifbar, verschiedentlich haben sich die Dri-Ardar aus Gefechten zurückgezogen, die zu ihren Ungunsten verlaufen waren.
Warum die Dri-Ardar in die Galaxis kommen, ist bisher unbekannt. Auffällig ist, dass sie sich in den letzten Monaten stärker systemisch relevanten Orten zuwenden. Dies macht ihr plötzliches Auftreten vorhersehbarer, aber auch für die Völker der Galaxis bedrohlicher. Einzelne Techniken der Dri-Ardar, so z. B. Waffen oder kleine Transporter, sind durch Kämpfe, die auch am Boden von Planeten stattgefunden haben, in den Besitz von Fraktionen der Galaxis gekommen.
Wirtschaft
Unabhängig von der Politik, von dieser jedoch durchdrungen und v.a. auf diese Einfluss nehmend, hat sich eine intergalaktische Wirtschaft mit mehreren gigantischen Firmen entwickelt. Sie stellen für den intergalaktischen Austausch faktisch unerlässliche Dienstleitungen zur Verfügung.
Die bei weitem wichtigste Firma neben den wie eine Sekte aufgebauten Maschinisten ist SCS, da sie den für den schnellen interstellaren Verkehr benötigten Stoff Odiviam zur Verfügung stellen kann.
Die beiden Firmen Inter-O und GalaxyCom sind Marktführer für interstellare Kommunikationstechnik.
EDF, Mics, und Biard stellen für die meisten anderen Firmen und politischen Akteure Computertechniken (Hard- und Software) zur Verfügung. EDF und Biard sind darüber hinaus auch High-Tech-Unternehmen auf dem Gebieten der Biotechnik.
Skyships, Stirn&Wellman, Sukoih und PowerFlight sind die wichtigsten Hersteller für zivile und militärische Raumschiffe.
T&K Spaceproductions, Textron Inc.und IMBEL sind Hauptproduzenten für Waffensysteme, SIGARMS und EWA die wichtigsten Produzenten von Handfeuerwaffen The Earth Universal Bank und SkyGroup sind neben einigen anderen Banken wichtigste Finanziers großer Geschäfte jenseits von politischen Akteuren
Reisen
Innerhalb einzelner Sonnensysteme ist Reisen mit verschiedenen Antriebssystemen und unterschiedlichen Energien möglich. Anders verhält es sich mit intragalaktischen Reisen zwischen verschiedenen Sonnensystemen. Hyperraumreisen sind nur auf zwei Arten möglich.
Hyperraum-Tore
Die Maschinisten sind der einzige Anbieter für die Technologie, die es erlaubt, intergalaktische Tore in den Hyperraum zu öffnen. Diese Tore sind monströse Gebilde, die im All schweben und Zugang zu einem exakt berechneten Netz von Hyperraum-Routen ermöglichen. Die aufwändige Konstruktion dieser Tore zieht sich häufig über mehrere Jahre, selbst mit mehr Arbeitskraft und finanziellen Aufwänden bleibt es ein logistisch aufwändiges Großprojekt.
Hyperraumschiffe
Leichter und bei weitem praktischer ist das Reisen mittels Hyperraumschiffen, die Zugänge in den Hyperraum öffnen können. Hierfür ist eine spezielle Technik u.v.a. eine besondere Energiequelle von Nöten: Odiviam, ein Stoff, der nur auf einigen Planten im Universum abgebaut werden kann. Zum Abbau von Odiviam ist neben einer sehr großen, teuren Maschinerie ein besonderes Verfahren notwendig, das bisher allein von SCS beherrscht wird. Während dieses Verfahrens kommt noch vor Ort eine hochgefährliche Chemikalie zum Einsatz, über deren Zusammensetzung jenseits der CSC-Laboratorien nichts bekannt ist.
System und Planet
Wir spielen in dem Sternsystem Capella. In ihm befindet sich u.a. der Planet Nergal, auf dem es riesige Odiviam-Vorkommen gibt. Da der Abbau von Odiviam sehr teuer ist, teilen sich drei verschiedene Fraktionen die Schürfrechte auf dem Planeten. Sie wechseln sich in einem 10-Tage-Rhythmus ab. Ein Trupp begleitet dabei jeweils die von SCS-Arbeitern durchgeführten Abbauprozesse und sorgt für den Weitertransport des Odiviam von der Oberfläche des Planeten aus.
Neben der Terranischen Allianz gibt es zwei weitere Fraktionen im System:
Bendrax
Für die Bendraxianer liegt Nergal in ihrem Heimatsystem. Sie sind eine, gemessen an den intergalaktischen Standards, technisch einseitige, v.a. auf territoriale Sicherung und Eroberung ausgerichtete Rasse. Bendraxianer handeln nach einem starren ethischen, auf körperliche Ertüchtigung und asketische Lebenseinstellung ausgerichteten Verhaltenscode.
Bendrax hat innerhalb von Capella die meisten Planeten erobert oder aber zumindest in ein wirtschaftliches und politisches Abhängigkeitsverhältnis gebracht. Bendrax führt zur Zeit einen Eroberungsfeldzug im Perseus-System. Dort ist es v.a. auf dem Planeten Mirfak zu erbittertem Widerstand gekommen. Aufständische und Guerillas haben wiederholt Anschläge auf Institutionen der Bendrax im System Capella durchgeführt.
Dies liegt auch daran, dass sich innerhalb der Bendraxianer eine Fraktion namens Hüter des Kampfes gebildet hat, die nicht nur eine extrem imperialistische Politik verfolgt, sondern dabei auch hoch intolerant gegenüber anderen Rassen ist. In unterschiedlichen Facetten zeigt sich dabei ein manchmal offen ausgestellter Rassismus. Ein Großteil der Bendraxianer steht den politisch einflussreichen Hütern skeptisch bis ablehnend gegenüber.
Tibor
Tiborier stammen aus dem Sternensystem Castor. Sie haben sich durch einen wissenschaftlichen Forscher- und Entdeckergeist gepaart mit friedlicher Diplomatie einen wichtigen Platz im Galaktischen Rat erobern können, da sie vielen rückständigen Völkern und Rassen Zugang zu ihnen bisher unbekanntem Wissen möglich gemacht haben. Tiborier verfügen über leicht entwickelte Psi-Kräfte, die sie notfalls zur persönlichen Verteidigung einsetzen. Sie sind offen gegenüber Neuem und weitgehend tolerant, was anderen Denkweisen angeht. Fern davon echte Pazifisten zu sein, versuchen sie gewalttätige Konflikte zu meiden. In kriegerische Auseinandersetzung greifen sie selten direkt ein, lieber bieten sie sich in scheinbar ausweglosen Situationen als Berater und Konsensbilder an.
Nergal ist ein Dschungelplanet, auf dem bis auf wenige Siedlungen der Bendraxianer kein humanoides Leben zu finden ist. Dies liegt v.a. an der Anwesenheit der Cycs, einer in unterschiedlichen Gestalten auftretenden fleischfressenden Alienrasse. Sie sind am ehesten mit großen Insekten zu vergleichen. Sie kommen sowohl zu Lande als auch zu Wasser und in der Luft vor. Sie treten in Schwärmen auf, ob es eine schwarmübergreifende Struktur der Cycs gibt, ist bisher nicht bekannt.
An mehreren Stellen auf der Oberfläche von Nergal befinden sich mittlerweile verlassen und zurück gebaute Fabriken von SCS. Zurzeit wird an zwei Stellen Odiviam abgebaut. Dies geschieht unterirdisch, auf der Planetenoberfläche befinden sich aber die Fabriken, in denen der Stoff aus dem Gestein gelöst und verarbeitet wird. Diese Anlagen sind streng bewacht, aufgrund der immer wieder vorkommenden Attacken der Cycs befinden sie sich in großen militärischen Komplexen.
Im Orbit von Nergal befindensich zwei größere Stationen der Tiborier und der TA sowie ein Hyperraumhafen der SCS. An diesem liegen auch zwei große Schiffe der Bendraxianer. Da Nergal wegen seiner Odiviam-Vorkommen ein mögliches Ziel der Dri-Ardar ist, befindet sich eine größere Flotte der GA bestehend aus vier Kriegsschiffen im Orbit des Planeten.
Jüngste Ereignisse
Vor vierzehn Tagen, am letzten Tag, an dem die die Bendraxianer auf der Oberfläche von Negral zum Abbau von Odiviam waren, kam es zu einem Vorfall mit dem Schiff, dass die Bendraxianer zurück auf ihre Orbitalstation bringen sollte. Dabei kamen die meisten der insgesamt zwanzig den Abbau auf Nergal begleitenden Bendraxianer sowie zwei SCS-Leute ums Leben. Von den überlebenden fünf Bendraxianern wurden in den folgenden fünf Tagen zwei Tod aufgefunden. Die anderen gelten als vermisst. Ebenso verhält es sich mit vier SCS-Leuten, die dem bis heute ungeklärten Vorfall nach Dienstplan beigewohnt haben müssten. Nachdem in den folgenden zehn Tagen die Tiborer während ihrer Abbauperiode verzweifelt versucht haben, Licht in das Dunkel des Vorfalls zu bringen, hat sich nun gar die GA eingeschaltet, um in den verbleibenden Tagen der TA-Abbauperiode die Geschehnisse zu klären. Die Aufnahme eines Verfahrens durch die GA war nötig geworden, da die Bendraxianern vor dem GR den Mirfak-Freiheitskämpfern die Schuld an den Geschehnissen gegeben haben. Die sowieso schon im System präsente GA ist von dem Anschlag überrascht worden und geht auch einer durch SCS gestreuten Vermutung nach, dass es sich um eine neue Art von Dri-Ardar-Angriffen handeln könnte. Die Tiborer konnten jedenfalls keinerlei Spuren, die terroristische Anschläge der Mirfak-Freiheitskämpfer hindeuten würden, an dem Plantenoberfläche – soweit zugänglich – finden.