Genova La Superba
Setting Information - Stadt und Covenants
Wir spielen in Genova, Italien, im Jahre 1998. Genova ist Provinzhauptstadt im Nordwesten Italiens, bedeutende Hafenstadt und eine der wirtschaftsstarken Zentren des Landes. Neben einer interessanten Lage in Europa zeichnet die etwa 600.000 Einwohner grosse Stadt (1,4 Millionen mit Umland) eine bewegte und lange Geschichte aus. Erste Spuren der Ansiedlung liegem im fünften bzw. vierten Jahrhundert v. Chr, im Mittelalter war Genova ein von verschiedenen Mächten hin- und hergerissener Stadtstaat, erfolgreiche See- und Handelsmacht.
Den vielen Einflüssen von außen zum Trotz ist die Stadt über die Jahrhunderte von internen Machtkämpfen zwischen aristokratischen Familien, aber auch dem Bischoftum der heiligen katholischen Kirche geplagt. Vor 1100 n. Chr. noch in der Hand des Bischof unter offizieller Gnade des Kaiser, sind die folgenden Jahrhunderte durch das Expansionsstreben der Familien gekennzeichnet.
Das nächtliche Genova heute ist geprägt von diesem uralten Zwist. Prinz von Genova ist der Erzbischof des Lancea Sanctum. Entgegen dem Wandel in der modernen Zeit hat sich die traditionsreiche und eisern geführte Kirche des Longinus an die Spitze der Vampirgesellschaft in Genova gesetzt. Der Invictus, der lange Jahrhunderte die Stadtpolitik bestimmt hat, war von inneren Rivalitäten und äußeren Konflikten, zum Beispiel mit Frankreich, schließlich so geschwächt, dass sie den Machtanspruch des Erzbischofs anerkennen mussten, wenn sie Genova nicht dem Chaos und der Anarchie überlassen wollten.
Das Lancea Sanctum sieht sich als spirituelle und weltliche Führung in Genova. Ihre Macht erstreckt sich über die katholische Kirche, aus dessen Schatten sie lange Jahrhunderte operiert hat, aber berührt auch die Stadtfürsten der Moderne, wie Politiker, Gewerkschafter, Justiz. Die Kirche des Longinus in Genova regiert harsch gegenüber ihren Feinden und preist ihre heiligen Pflichten. Dabei überrascht der Erzbischof immer wieder mit seiner genialen Fähigkeit, heilige Schriften und Glaubensregeln zu drehen und zu wenden, um sein ruchloses Handeln zu rationalisieren.
Der Invictus in Genova bemüht sich um eine gemeinsame Fassade, allerdings sind seine Elder zum Teil noch in jahrhundertealten Intrigen gefangen, deren Eigenleben längst nicht mehr beherrschbar ist. Die nächste Generation Invictus, machthungrig und lauernd, steht vor einem gewaltigen Erbe und muss sich fragen, ob sie es antreten will oder mit ihrem Platz in Genova vorlieb nimmt. Fest in der Hand des Invictus sind viele der alten aristokratischen Familien und das Bankengewerbe. Ihrem Namen alle Ehre machend, gibt es aber kaum einen Bereich nach dem nicht ein Invictus-Mitglied zumindest die Hände ausstreckt.
Der Ordo Dracul besitzt ein kleines, aber fest etabliertes Kapitelhaus in der Stadt. Aus nicht (öffentlich) bekannten Gründen toleriert das Lancea Sanctum die Drachen in Genova. In ihren Augen sind die Drachen Ketzer, teils mit einem bewunderswerten Forscherdrang, aber trotzdem allenfalls bemitleidenswert. Genovas Kapitelhaus existiert schon seit dem 17. Jahrhundert, also den frühen Zeiten des Ordens. Unter Führung des Grand Wyrms von Genova widmet sich das Kapitel seiner eigenen Agenda und erweist sich in Fragen der weltlichen Führung als eher neutral.
Der Zirkel der Alten Mutter (Circle of the Crone) ist wenn überhaupt durch Individuen in Genova und Umland vertreten. Es ist zur Zeit keine nenneswerte Fraktion dieses Bundes bekannt. In vergangenen Tagen soll es angeblich einen geheimen Bund der Alten Mutter gegeben haben, in dem sich bevorzugt Frauen organisiert haben, um Verfolgung und Hinrichtung zu entgehen.
Die Carthianische Bewegung ist ein Phänomen der jüngsten Zeit, zumindest wird sie als solche von den Eldern Genovas wahrgenommen. Der unnachgiebigen Herrschaft des Erzbischofs geschuldet, ist aus der Bewegung noch keine einheitliche Front entstanden. Gleichermaßen in Opposition zum Lancea Sanctum und zum Invictus, versuchen die wenigen Carthians ihren Platz im nächtlichen Genova zu finden.