Keine Nacht der Gesetzlosigkeit

Es war die Nacht auf den dritten Mai als wir uns wieder sahen. Wie üblich fuhr ich mit meinem immer noch lädierten Aston zum Elysium um die anderen zu treffen. Ebenfalls nicht unüblich, war ich mal wieder der Erste. Ich mußte auf die anderen allerdings nicht lange warten und so war es noch weit vor Mitternacht als wir unsere nächsten Pläne schmiedeten.

Die brennendste Frage, was wir Simon de Paul bezüglich Natalie erzählen wollten, klärten wir zuerst. Schnell einigten wir uns, dass wir den Werwölfen die Schuld an Natalies Flucht in die Schuhe schieben wollten. Wir wollten de Paul erzählen, dass wir Ärger mit Werwölfen hatten und später, als wir in das Versteck, in dem Natalie untergebracht worden war, zurückkehrten, war sie verschwunden. Wir wollten behaupten, dass jemand die Tür aufgebrochen und sie befreit hätte.

Noch bevor wir allerdings bei de Paul anrufen konnten, tauchte dieser bereits im Elysium auf. Gut das wir dieses Thema als erstes besprochen hatten. Alberto fing ihn im Eingangsbereich ab und geleitete ihn, gefolgt von Ulrich, in eines der Besprechungszimmer. Ich blieb im großen Saal sitzen und widmete mich der Tageszeitung. Wie absurd oder auch zweideutig einem diese Bezeichnung als Vampir vorkommt, hätte ich nie gedacht.

Wie mir Alberto und Ulrich später berichteten, wollte de Paul die aufgetischte Story nicht ganz glauben und bohrte unheimlich nach. Wenn es nicht, ob der Friedenspflicht im Elysium, so unwahrscheinlich gewesen wäre, hätte man meinen können, dass de Paul seine Fragen wohl mit einiger Unterstützung seiner Disziplinen gestellt hätte. Aber selbst wenn dem so gewesen wäre, der geschickte Alberto gab keines unserer Geheimnisse preis.

Lediglich von dem Vampir an der Uni erzählte er und das es auch dieser gewesen sein könne, der Natalie befreit habe. Aufgrund dieser neuen Erkenntnis und auch weil sich de Paul wohl ein wenig in seiner Ehre verletzt fühlte, schließlich war die Uni doch sein Gebiet und niemand hätte daran Besitzansprüche zu stellen, entschloss er sich den Vampir aufzusuchen. Ulrich und Alberto rieten ihm zwar davon ab, doch de Paul ließ sich nicht beirren und fuhr direkt los.

Nachdem ich Ulrich und Alberto in Kenntnis setzte, dass es sich bei dem Vampir an der Uni um ein Mitglied von Belials Brut handelte, rief Alberto direkt nochmal de Paul an um ihm dieses mitzuteilen. Aufgrund dieser neuen Information kniff de Paul den Schwanz ein und beschloss erstmal etwas anderes zu machen. Wir hingegen entschieden uns, den Sheriff von dem unangemeldeten Gast an der Uni zu unterrichten. Schließlich wollten wir uns nicht vorwerfen lassen, wir hätten davon gewusst und nicht Bescheid gesagt. Vornehmlich Ulrich drängte darauf nicht wieder mit dem Sheriff aneinander zu geraten. Die Exekutive des Prinzen war dann auch, für seine Verhältnisse, dankbar darüber, dass wir den Kultisten gemeldet hatten und genehmigte unsere Bitte, den Gehilfen/Diener/Ghul des Vampirs einzufangen und befragen zu dürfen.

Da uns Dario, der besagte Gehilfe, ja glücklicherweise seine Handynummer gegeben hatte, riefen wir ihn an und machten ein Treffen für 3.00h noch in jener Nacht aus. Wir wollten uns mit ihm in der gleichen Kneipe wie beim letzten Mal treffen und ihn dann disziplingestützt an einen „ruhigen“ Ort bringen.

Wie es von da an weiterging erzähle ich dir das nächste Mal.

Gruß,
Lord Henry