Epilog Schrecken der Tobimora
Die Gruppe aus Falkenberg kehrt nach dem Sieg über den Schrecken der Tobimora nach Falkenhorst zurück, natürlich nicht ohne das gerettete Landvolk sicher in die nächste Ortschaft zu eskortieren. Oberst Delian von Wiedbrück bricht unmittelbar auf, um dem Herzog von Tobrien Kunibald Frankward von Ehrenstein Bericht zu erstatten und die beschlagnahmten Pferde und Güter zu übergeben. Seine Dankbarkeit gegenüber der Gruppe bringt er in seiner knappen Art zum Ausdruck. Ganz der Perfektionist, der ihn so gefährlich in seinem Auftrag als Kommissar des KGIA macht, hat er selbst nach einer so heiklen gemeinsamen Schlacht gar keinen Sinn für Gefühlsduseleien. So fällt auch Delians Schreiben nach dem Besuch beim Herzog nüchtern aus, informiert es Baron Wolfhart doch lediglich, dass hiermit offiziell die Mission beendet ist, seine Befehlsgewalt von herzöglichen Gnaden erlischt und er dem Herzog vollständig und wahrheitlich von Wolfharts Hilfe berichtet hat.
Das Dankesschreiben des Herzogs würdigt den Einsatz des Barons und seines Gefolges, sowie die unermütliche Hilfe der Boron-Kirche im Kampf gegen diese frevelhaften und verdammenswerten Umtriebe des Nekromanten Korobar. Der sogenannte Schrecken der Tobimora ist wohl entkommen und gilt laut Bericht des KGIA als unschädlich gestellt (gleich wohl den weltlichen Stellen die weitere Verfolgung und Verhaftung anempfohlen ist). Der Brief schließt mit dem Wunsch des Herzogs, den Beteiligten eine entsprechende Belohnung für ihren Mut zukommen zu lassen. Er weist daher Baron Wolfhart an, sein Gefolge entsprechend großzügig auch im Namen des Herzogs zu bedenken und den Aufbau des Boron-Tempels mit einer Spende an die Boron-Kirche zu unterstützen.
Die nächsten Monde in der Baronie Falkenberg stehen ganz im Zeichne des Wiederaufbaus. Baron Wolfhart hat Gelegenheit, seine Baronie zu bereisen und seine Geschäfte zu ordnen. Ein Blick in die “Staatskasse” offenbart, dass Vogt Meinhard von Espenkamp die Bücher tadellos führt, der vorherige Baron jedoch eine geplünderte Baronie hinterlassen hat. Bruder Marbert, der die körperlichen Strapazen seiner Gefangenschaft schnell überwunden hat, widmet sich hingebungsvoll dem Wiederaufbau des Boron-Tempels in Falkenhorst. Über die seelischen Spuren schweigt er sich aus.
Im Boron 1013 BF proklamiert die Königsschrift Seiner Allerprinzlichsten Majestät, König Brin von Garetien, den im kommenden Jahr im Hesinde angesetzten Königlichen Hoftag zu Gareth. Auf diesem Reichstag wird nach den jahrelangen Kriegswirren König Brin in die Fußstapfen seines kaiserlichen Vaters treten und zum Reichsbehüter gekrönt. Unnötig zu erwähnen ist, dass dies ein großes Ereignis für Adel und gemeines Volk sein wird mit Turnieren, Feiern, Märkten, Attraktionen und offiziellen Festen. Im Hesinde 1014 BF wird sicherlich ganz Dere auf Gareth schauen.
Es liegt daher nahe, dass die Gefährten gemeinsam nach Gareth im kommenden Jahr reisen, um ihrem Stand entsprechend dieses Ereignis zu erleben. Für Bruder Cordovan ist es eine Station auf dem Weg nach Punin. Baron Wolfhart erfährt hinter vorgehaltener Hand auf dem Staatsparkett, dass es wenig opportun erscheint, sich allzu vertraut mit dem jungen Baron von Falkenberg in der Öffentlichkeit zu zeigen. Man munkelt von einem KGIA Dossier über den Baron und sein Gefolge. Alles Gerede vermutlich, aber die Vorwürfe über praios-ungefällige Herrschaftsvorstellungen, Beherrschungsmagie jenseits der weißen Gilde, die Beschäftigung eines fremdländischen Spitzels und Meuchlers, sowie eines weiteren Mannes von zweifelhaftem Ruf, der seinerseits unter Beobachtung durch den KGIA ist, wiegen schwer. Stellt ein Dossier selbst noch keine Besonderheit dar und kann es leicht auf einen allzu pflichtversessenen Kommissar geschoben werden, so gewinnt es an Aufmerksamkeit, wenn es wie dieses von einem Schützling des gefürchteten Großinquisitors und Bannstrahlers Dexter Nemrod verfasst worden ist.
ct says:
Endlich wurden meine Vermutungen auch von offizieller Stelle anerkannt. Man darf gespannt sein, was sich aus diesem Dossier entwickelt.