Spring RPG 2018 - Setting
Ausgangssituation
1986. In einer fiktionalen Kleinstadt im Westen der US1, am Fuße der Rockies gelegen, betreibt das U.S. Department of Energy eine “Research Station” auf dem Gelände einer stillgelegten Uranmine.
Der Forschungsauftrag ist zweigeteilt, neben der Überwachung und Erforschung von Technologien zur sicheren Ummantelung radioaktiv belasteter Anlagen, steht die Erforschung von geothermischer Energie und innovativen Kraftwerken im Vordergrund. Dazu hat das Forschungsprojekt die Genehmigung zu Tiefenbohrungen erhalten.
Die Inbetriebnahme der “Research Station” und der Aufbau einer neuen Infrastruktur auf dem Gelände der Mine lief weitestgehend nach Plan. Die örtliche Presse und Umweltverbände beobachten die Vorgänge sehr genau, und gerade in der Anfangszeit hatte es einzelne, organisierte Proteste gegeben.
1987. Bei Bohrungen ca. 400 Meter unter der Erde ereignet sich eine Explosion mit katastrophalen Folgen. Aus noch nicht geklärten Gründen kommt es zu einer Kettenreaktion, die ein gigantisches Loch in die Erde reißt. Aus dem Nichts verschwindet ein Teil des Geländes in einem Erdfall.
Der offizielle Bericht einige Wochen später erklärt eine vorher unabsehbare Instabilität in den Erdschichten im damaligen Erschließungsbereich des Minenbetriebs als Ursache. Bohrmannschaften stießen bei Vorbohrungen zu den Tiefenexperimente auf brennbare, zum Teil hoch explosive Gase, u.a. Kohlenwasserstoff. Der in Folge der Explosion entstandene Erdfall weist an der Oberfläche einen Durchmesser von ca. 40 m auf, ist nach ersten Messungen zw. 280 und 300 m tief und weitet sich bis zum Grund auf eine Fläche von ca. 80 x 120 m. Statiker bewerten den Erdfall als weitestgehend stabil und eine Gefährdung der Umgebung wird ausgeschlossen.
Die Genehmigung für das Projekt “Coyote” wird unter Auflagen verlängert. Es folgt die Umsetzung des vom U.S. DOE empfohlenen Maßnahmenkatalogs. Presse und NGOs zweifeln stark an der “zusammengesackten Mine”. Proteste und Störaktionen bleiben jedoch vorerst aus. In der Tat gibt es sogar Anteilnahme von Seiten konservativer Zeitungen und Anwohnern.2
Wenige Monate später kommt es zu einem weiteren Vorfall.
Hinter den Kulissen
Das U.S. DOE ist in den Wochen nach der Explosion fieberhaft mit der Ursachensuche beschäftigt und kaum in der Lage die Kritiker des Projektes zu besänftigen. Lange sieht es so aus, als ob der gesamte Forschungsauftrag entzogen würde.
Dr. Michael Osborn, Deputy Director Advanced Research Projects Agency-Energy (ARPA-E), setzt sich informell mit dem Projekt in Verbindung und regt eine Reihe von Untersuchungen an. Diese ergeben belastbare Indizien, dass die aufgeworfenen Gesteinsschichten nicht mit der Umgebung übereinstimmen und dass sich unterhalb des Erdfalls weitere Höhlensysteme erschließen lassen.
Der für das Forschungsprojekt verantwortliche Dr. Benjamin Fischer, Associate Administrator, verbittet sich die Einmischung, nutzt aber immerhin die neuen Informationen, um eine Fortführung des Projektes zu erreichen.
Die Forschungsbasis
Wenige Monate nach der Explosion sind überirdisch die Aufräumarbeiten auf dem Minengelände und rudimentäre, bauliche Maßnahmen zur Sicherung des Geländes, insbesondere des Erdfalls, abgeschlossen. Überirdisch sowie am Fuß der Erdfallhöhle ist eine Basis errichtet worden, um eine Erforschungsmission im Inneren unterstützen zu können. Dabei konnte alte Mineninfrastruktur wieder aktiviert werden, so wie die Aufzugssysteme und unterirdische Betriebsstätten.
Level 0: Top Site
Threat Level: Green Das Gelände der ehemaligen Mine und Fabrik. Die Hauptgebäude der alten Verarbeitungsgebäude stehen direkt am Rand des Erdfalls. Von dort geht ein Personen- sowie ein Lastenaufzug in die Tiefe.
Erdfall: The Chasm
Threat Level: Orange Der Erdfall weist an der nahezu kreisrunden Öffnung einen Durchmesser von ca. 40 m auf. Die Tiefe beträgt nach ersten Messungen zw. 280 und 300 m. Am Grund weitet sich Höhle auf eine Fläche von ca. 80 x 120 m (also ein bißchen größer als ein Fußballfeld).
Der Untergrund ist stark zerklüftet mit Löchern und Felsen. Die Wände sind weniger stark zerklüftet und teilweise gerade, bieten aber z.B. einem trainierten Felskletterer Routen mit ausreichend Halt. Die Öffnung ist sehr steil. Der Rand wirkt stabil selbst bei ersten Belastungstests.
Level -1: The Basement
Threat Level: Orange Basis auf Ebene des Erdfallbodens, teilweise als Gebäude/Container im Erdfall errichtet, teilweise in wieder erschlossenen Betriebsstätten der Mine.
Level -2: The Beachhead
Threat Level: Red Bis hierhin ist die erste Erkundungsmission vorgedrungen. Die Projektberichte dokumentieren, dass sich unterhalb der Mine ein großer Höhlenkomplex befindet, dessen Erkundung gerade erst begonnen und dessen Ausdehnung nicht abzuschätzen ist. Die Forscher hatten vor dem Vorfall einen kleines Erkundungslager ca. einen Tag tiefer im Untergrund errichtet und eine Grundversorgung mit Zelten, Ausrüstung, Proviant und Wasseraufbereitung hergestellt.
Level -3 and below
Threat Level: Black Das Unbekannte. Vielleicht ist auch alles Sonnenschein dort.
Der Vorfall
1988. Der Vorfall ereignet sich am 10./11. April 1988. Es beginnt mit dem Abbruch der Kommunikation zum Erkundungslager. Noch während die Wissenschaftler rätseln, ob es sich um ein technisches Problem oder einen ernsten Notfall handelt, bricht Chaos über die Basis ein.
Die Informationslage ist zum jetzigen Zeitpunkt unübersichtlich: Zeugen berichten von Explosionen und Feuer, grausam verstümmelten Leichen und Verwüstung. Die hinzugezogenen Rettungskräfte aus dem Krankenhaus und der Feuerwehr geben später einige Details zu Protokoll. Darunter sind ungewöhnliche Verletzungen wie von großen Tieren sowie einen Zustand des Schocks und der Verwirrung bei den Opfern.
Das Briefing
Um 1704 lokaler Zeit gehen Eure Pager. Um exakt 1800 begrüßt Euch Colonel James Conley, USASOC, retired im Briefing Room. Der Colonel außer Dienst führt eine Spezialeinsatztruppe, die als “Adversary Force” die Sicherheit von speziell schutzwürdigen Einrichtungen, zum Beispiel Nuklearanlagen, unter realen Bedingungen testet und Untersuchungen zum Zwecke der nationalen Sicherheit durchführt. Neben Mitglieder seines Teams sind weitere Spezialisten anwesend.
Wer aus der Colonel Conley’s Team kommt, hat ein breites Spektrum an Hintergründen zur Verfügung. Das Team ist rekrutiert aus Militär, den Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden, beinhaltet zusätzlich Ingenieure, Ärzte, Experten für Sprengstoffe, Chemiker, Biologen, ehemalige Journalisten, uvm. Unter den anwesenden Spezialisten, die nicht zum Team gehören, könnten zudem Höhlenforscher, Geologen, Archäologen, Anthropologen, Linguisten, Psychiater, Physiker, usw. sein. 3
Man sieht dem Colonel die Anspannung an, als er mit dem Briefing beginnt: “Vor etwa 4 Stunden hat sich auf einer unserer Einrichtungen ein Zwischenfall ereignet. Die Erkenntnislage vom Einsatzort ist derzeit minimal. Unser Auftrag ist ‘Sichern & Eindämmen’.”
Nach einer kurzen Pause, in der Euch klar wird, dass es sich hier nicht um eine 08/15 Übung handelt, fährt der Colonel fort. “Die Bürokraten wissen mehr als hier drin steht.”, er hält einen dünnen Zettel hoch, “Seid bereit für eine Landung in einer Kampfzone.”
Die Nachwehen
Am 11. April wird Dr. Benjamin Fischer aus dem Krankenhaus entlassen und in seiner Wohnung in der Stadt unter Arrest gestellt.
Von den Überlebenden Wissenschaftlern liegen zwei im Koma im Krankenhaus: Kenneth Bynes und Sam Pomajevich sind beide beim AGI (American Geosciences Institute) angestellt und waren auf Bitte eines Kollegen zu einem vierwöchigen Test vor Ort.
Ein weiterer Überlebender, der unten im Basenment den Vorfall erlebt hat, ist der Ingenieur Greg Parker. Er wurde mit leichten Blessuren entlassen und kurz von der Polizei befragt, ist danach aber an das DOE überstellt worden. Er befindet sich Top Site für ein Debriefing.
Hinter den Kulissen
Dr. M. Osborn arbeitet eng mit Colonel J. Conley zusammen. Als die Untersuchungen vor ein paar Monaten seine Vermutung stärken, macht er sich bereits Sorgen. Er vermutet, dass es sich bei dem “Chasm”, um eine EPZ (Extra-Planar-Zone) handelt.
EPZs sind sehr selten und bis auf den klaren Widerspruch zu den geltenden physikalischen Gesetzen extrem schlecht verstanden. Sie sind gekennzeichnet durch riesige unterirdische Komplexe, die geologisch widersprüchlich erscheinen, und Exo-Biome aufweisen.
Bekannt sind 1987/88 eine inaktive EPZ in der Antarktis, eine vermutete in Russland sowie eine vertuschte in Südeuropa, zu der auf nachrichtendienstlicher Ebene Informationen zwischen den westlichen Alliierten ausgetauscht wird.
Der Colonel sichert ein Reaktionszeit von unter 6 Stunden zu und beginnt unter dem Vorwand von Übungen Personal und Material an die Westküste in eine Einrichtung zu verlegen, die nur wenige Flugstunden entfernt ist.
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Inspiration für die fiktionale Stadt ist Spokane, WA. Nennenswerte Infrastruktur und Besonderheiten im Umland: Krankenhaus, USAF Airfield, Indianerreservat. ↩
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Ja, es ist unwahrscheinlich, dass so ein großes Loch spontan entsteht.. die offizielle Erklärung mit der kollabierenden Mine ist “flimsy at best”. ↩
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Viel ist als Charakter möglich. Nur weil eine Idee hier nicht auftaucht, kann das trotzdem sehr gut passen. Im Zweifel kurz fragen. ↩