Cafur - Das Land Astien

Astien ist das Kernland des Kontinents. Es ist im Osten und Nordosten von einer großen Gebirgskette umgeben, im Süden grenzt es an das große Binnenmeer. Es herrscht ein mildes Klima – es regnet im Durchschnitt 50 bis 70 Tage im Jahr. Der Boden ist fast überall sehr fruchtbar. In den Bergen gibt es zahlreiche Minen, welche zusammen mit dem fruchtbaren Land und den fischreichen Gewässern Astiens den Reichtum des Landes begründen. Durch Astien fließen 4 große Flüsse (Houw, Linn, Vitta, Tasch - ei - Ridor), davon münden zwei in das Binnenmeer im Süden. Zwei von ihnen fließen durch die Hauptstadt Rinyart.

Herrschaftsgebiet

Zum Herrschaftsgebiet Astiens gehören neben dem ca. 320.000 Km2 großen Staatsgebiet noch zwei größere und mehrere kleinere Inseln im Binnenmeer. Des weiteren verfügt Astien über mehrere assoziierte Gebiete jenseits der Bergkette im Osten. Im Süden jenseits des Binnenmeeres gibt es einige tributpflichtige Staaten.

Herrschaftssystem

Das Herrschaftssystem Astiens ist Komplex. Staatsoberhaupt für das gesamte Herrschaftsgebiet ist ein Erbkönig. Im Unterstellt ist ein in der Hauptstadt Rinyard ansässiger 19köpfiger Rat - der Otliem - welcher dem König rechenschaftspflichtig ist und sich wie folgt zusammensetzt:

Der Rat lenkt die Geschicke des Landes in allen wichtigen Fragen außer der des Krieges. Er tritt einmal im Monat zusammen. Mindestens zwölf Vertreter müssen für einen Beschluß gestimmt haben, bevor er dem König vorgelegt wird. Der König bestätigt normalerweise die Beschlüsse des Rates, ansonsten muß der Rat noch einmal in der Frage zusammentreten. Sollte der König auch diesmal den Beschluß ablehnen, wird der Rat aufgelöst und jeder der Posten muß neu besetzt werden. Dies ist in der Geschichte Astiens erst zwei Mal geschehen und hat beim ersten Mal einen (Bürger-)Krieg nach sich gezogen (→ Geschichte).

Fragen des Krieges trägt der König an den Rat heran. In diesem dürfen nicht mehr als zehn Vertreter dagegen sein (Enthaltungen gibt es in Kriegsfragen nicht!).

Je nach Konstellation im Rat (die fünf Kerrdie haben großen Einfluß in den Gilden der Stadt sowie in Teilen des Heers, der Lirdaju, der Friel, die Sirlimm sowie der Frinur gehen häufig aus ihren Familien hervor) und Ehrgeiz des Königs, kann der Rat bei relativer Einigkeit der fünf Kerrdie die Geschicke des Landes auch gegen den König lenken.

Astien ist in 14 Gebiete - die sogenannten Galtions - aufgeteilt (Rinyart ist keinem dieser Gebiete zugeordnet). Jedem dieser Gebiete, jeder der beiden großen Inseln sowie der Inselgruppe steht jeweils ein Galtif vor. Dieser entstammt meistens einer der einflußreichen Familien der Gebiete. Der Titel des Galtifs ist erblich, kann aber theoretisch durch einen Beschluß von Rat und König aberkannt werden. Den assoziierten Gebieten steht jeweils ein vom Lirdaju oder vom Friel (je nach Zuständigkeit) ernannter Statthalter vor. Bei diesen handelt es sich im Regelfall um verdiente Krieger oder Händler. Sie sind jeweils dem Lirdaju oder dem Friel verantwortlich, diese wiederum Rat und König.

Religion

In Astien sind alle Religionen in irgendeiner Form vertreten, viele werden jedoch aufgrund ihrer Weltanschauung bzw. ihres eingegrenzten Zuständigkeitsgebiets nur in Randgebieten oder bei einer kleinen Anzahl von Gläubigen betrieben. Es gibt keine Staatsreligion bzw. einen dem Herrschaftshaus zugeordneten Gott, jedoch sind die traditionell am stärksten etablierten Gemeinschaften jene, welche sich dem Gott der Gerechtigkeit und den positiven Aspekten des Krieges, des Handwerks und der Landwirtschaft verschrieben haben. Unter den Herrschern Astiens changiert die Präferenz zwischen den auch in Rinyart mächtigsten Glaubensgemeinschaften, welche auch im Otliem vertreten sind. In den Galtions hängt es traditionell von den in diesen Gebieten vorherrschenden Erwerbstätigkeiten oder der spezifischen Geschichte der Landstriche ab, welcher Gott verehrt wird. In den meisten spielt der Gott der Landwirtschaft eine tragende Rolle, bei den Inselgebieten und den an das Binnenmeer grenzenden Staaten naturgemäß der Gott der Seefahrt.

In Astien überwiegen deutlich die Verehrer positiver Gesichtspunkte, was natürlich durch die geographische Lage und die Geschichte Astiens zu erklären ist.

Totenkulte sind in Astien zahlreich, ihre Ausübung wird nicht verhindert, jedoch gerade in den Städten nicht gerne gesehen. Aufgrund der langen, doch recht kriegerischen Vergangenheit Astiens hat sich ein dem Kriegsgott unter- bzw. beigeordneter Kult um die im Kampf Gefallenen gebildet.

Geschichte

Astiens Geschichte ist, wenn man sich die langfristige Entwicklung anschaut, eine Erfolgsgeschichte. Die Gründung geht auf einen Zusammenschluß von sieben kleineren Gebieten und der damit verbundenen Errichtung Rinyarts zurück. Die damals mächtigste Gruppierung, die Turls, stellten über die ersten fast dreihundert Jahre den König, die anderen Familien waren ihnen untergeordnet und leiteten ihre Heimatprovinzen sowie die zahlreichen Eroberungen gerade des zweiten Jahrhunderts. Durch die besondere Unterstützung, welche zwergische Krieger und Waffenschmiede aus den Bergen bei der Unterstützung der ersten großen Wachstumsphase Astiens spielten, ist die noch immer starke Verbundenheit und generelle Zuneigung der Astienne (so der Name der Bewohner Astiens) zu den Zwergenreichen in den Bergen sowie zu Zwergen im Allgemeinen zu erklären. Nach 316 Jahren kam es, nachdem die Turls sich wiederholt weigerte den Expansionsdrang, welcher seit vielen Jahren einige Niederlagen mit sich brachte und die Staatskasse zunehmend belastete, zugunsten einer Konsolidierungsphase aufzugeben, zu Aufständen in den Randgebieten Astiens, welche unter den immer wieder aufflackernden Kämpfen mit den Nachbarstaaten am stärksten zu leiden hatten. Es folgte ein fast 20jähriger Bürgerkrieg, welcher schließlich mit der Vertreibung der Turls aus Astien endete und die Gründung des Rates nach sich zog. Die Familie der Anniemen stellte von nun an den König.

Nachdem es eine fast 50jährige Ruhephase gab folgte die zweite, größte Expansionsphase. In den folgenden fast 300 Jahren wuchs Astien auf die heutige Größe (ohne assoziierte Gebiet und ohne die Inseln). Dabei wurde der Rat auf zwischenzeitlich über 30 Personen ausgedehnt, da jedes neue Gebiet in ihm vertreten war. Da das Land in dieser Zeit seine Fläche fast verzwanzigfachte, wurde es an den schnell wachsenden und immer länger werdenden Grenzen zunehmend angreifbar. Es kam erneut zu Streitigkeiten über die weitergehende Kriegsführung, welche die Auflösung des Rates zur Folge hatten. Das nun entstandene Machtvakuum versuchten sich verschiedene innerstaatliche (Glaubens-)Gruppierungen zu Nutze zu machen. Es kam zum zweiten Bürgerkrieg, welcher sich innerhalb dreier Jahre zu einem auch mit außerstaatlichen Mächten ausgefochtenen Krieg ausdehnte, der die gesamte Region in ein Chaos warf. In den folgenden vier Jahren war es allein der Hilfe zwergischer Armeen zu Verdanken, das Astien nicht unter den einfallenden Armeen aufgeteilt wurde. Der Krieg zog sich dann noch über 6 Jahre hinweg und konnte erst durch einen Eingriff von Außen beendet werden. Die Familie der Grieb - welche seitdem durch die freiwillige Abdankung der Anniemen den König stellen - schaffte es durch geschicktes Taktieren die im Westen herrschenden Elfen zu Hilfe zu holen. Der Krieg wurde zu Gunsten Astiens beendet und der Rat in der heutigen Form eingerichtet.

Viele der noch heute zugeschriebenen Eigenschaften der beiden wichtigsten Familien Astiens sowie die unterschiedliche Bewertung der Elfen und Zwerge in weiten Teilen Astiens gehen auf diese Zeit zurück. Gerade in den Randgebieten Astiens wird die Schuld an dem Bürgerkrieg der zu vorsichtigen Haltung der anderen vier Familien gesehen, während die Anniemen in weiten Teilen der Bevölkerung als ein tatkräftiges, mutiges, ehrvolles und ruhmreiches Geschlecht gelten. In diesen Gebieten ist auch eine unerschütterliche Zuneigung und Achtung der Zwerge, welche mit ähnlichen Attributen versehen werden, vorherrschend. Im Kernland, gerade in Rinyart und in den großen Städten an den Flüssen und Seen, in den oberen Schichten, bei den Gilden sowie im angrenzenden Ausland wird die Herrscherfamilie der Grieb für ihre Weitsicht und ihr taktisches und diplomatisches Geschick sehr geschätzt.

Da die Grieb aufgrund der Geschichte ihrer Inthronisierung eine sehr starke Verbindung zu den im Westen lebenden Elfen haben, hat seit dem „Großen Krieg“ kein Wachstum an den direkten Grenzen Astiens mehr stattgefunden. Dies führte nach einer fast zweihundertjährigen Ruhephase, in der lediglich die im Norden des Binnenmeeres befindlichen Inseln besetzt wurden, zu zunehmenden Spannungen im Rat. Teile des Rates forderten eine weitere Expansion in die Gebiet des Westens, was die Grieb jedoch strikt ablehnten und sich dabei auf zu Zeiten des Krieges unterzeichnete Verträge zwischen ihnen und den Elfen verwiesen, in denen den Elfen zugesichert wurde, daß es keine Expansion in ihre Gebiete geben werde, sollte Astien zu alter Blüte aufsteigen. Es kam zu einem offenen Bruch zwischen den Gilden, dem Vertreter des Gerechtigkeitsgottes, der Herrscherfamilie sowie der den Gilden am nahe stehendsten Familie der Schaby auf der einen und dem Vertreter der Anniemen, des Kriegsgottes sowie der Familie der Hurei – welche traditionell starke Verbindungen in die westlichen Gebiete Astiens hat, auf der anderen Seite. Der Rat wurde ein zweites Mal aufgelöst, diesmal konnte jedoch ein Bürgerkrieg vermieden werden, was auch durch den plötzlichen Tod des damaligen Oberhauptes der Familie der Anniemen begünstigt wurde.

In den folgenden 100 Jahren – bis zum Zeitpunkt unseres Abenteuers – kam und kommt es noch immer zu verschieden, großteils erfolgreichen Eroberungszügen jenseits der natürlichen Grenzen im Süden und im Osten. Die dabei eroberten Gebiete werden teilweise sehr hart (Osten), andere jedoch ausgesprochen sanft (Süden) regiert. Bei den Heerzügen nach Osten stellte erneut die Familie der Anniemen die herausragenden Charaktere. Sie sorgte auch dafür, daß es vielen Mittellosen gelang über ihre Kriegstaten zu Ansehen zu gelangen. Im reichen Süden stehen v.a. Handelsaspekte im Vordergrund, weswegen dort eher Diplomatie ohne Schwert betreiben wird. In dem Moment, in dem sich die Astienne jedoch betrogen fühlten (wie gerade geschehen), schritten sie auch dort mit einer Armee ein und fordern auch dort - jedoch gegenüber dem Osten relativ geringe - Tribute.

Die größten Städte

Sonstige wichtige Orte

Armee und Flotte

Astien hat ein großes stehendes Heer. Es umfaßt ca. 30.000 Mann. In Kriegszeiten kann es auf ein Vielfaches anwachsen. In Astien selber sind ca. 20.000 Mann stationiert, davon 2500 in und um Rinyart. Die größten Kontingente befinden sich in der Gegend um Plam, hier befindet sich fast ein Drittel aller Soldaten Astiens. 10.000 Mann sind außerhalb Astiens unterwegs, davon knapp 1000 im Süden. Die restliche Armee befindet sich in Außenposten jenseits der Grenzen im Norden (750-1000) und Osten. In den assoziierten Gebieten des Ostens gibt es kleinere feste Stützpunkte, welche die Gebiete sichern, es wird auch gerade ein größeres Heerlager, von dem aus weitere Eroberungen aus unternommen werden (könnten), aufgebaut.

Die Armee bezahlt gut, in weiten Teilen Astiens sind Krieger hoch angesehen. Für viele ist es ein Ziel, einmal gedient zu haben (am Besten im Norden oder Osten). Die „Grenzländern“ im Gebirge sowie in der Steppe des Nordens gelten als besonders rauh. Die Krieger im Osten haben die größten Möglichkeiten, zu Ruhm und Ehre zu kommen. Innerhalb der Armee werden die auf den Inseln stationierten Soldaten (zu Recht) als diejenigen mit dem angenehmsten Berufsumfeld und deswegen als die mit dem lauesten Job bezeichnet. Wenn man sich besonders hervorgetan hat bzw. man Glück hat, dem richtigen Mann in der richtigen Position zu gefallen, wird man nach Dannieb eingeladen.

Des weiteren verfügt Astien über eine Flotte von 140 Kriegsschiffen mit insgesamt fast 10.000 Mann Besatzung. Der Großteil der Flotte liegt in Dinur (60), zwei kleinere Einheiten in Cenne (30) und auf einer der beiden Inseln (25). Der Rest ist im Süden des Binnenmeeres (10) und in Rinyart (15) stationiert.