Cafur - Die sechs Familien
1. Die Grieb
Die Grieb stellen seit etwas mehr als 300 Jahren den König Astiens. Im Kernland, gerade in Rinyart und in den großen Städten an den Flüssen und Seen, in den oberen Schichten, bei den Gilden sowie im angrenzenden Ausland werden sie für ihre Weitsicht und ihr taktisches und diplomatisches Geschick sehr geschätzt. Ihr Kernland ist jenes Gebiet, das direkt nördlich der Hauptstadt liegt.
Die Grieb sind dabei, ein weites Geflecht an Beziehungen innerhalb Astiens, aber auch außerhalb der Grenzen zu spannen. In jeder großen Stadt Astiens, selbst in Plam (wenn auch hier nicht ansatzweise soweit wie in den anderen Städten) haben sie mittlerweile Beamte und Priester auf ihrer Seite. Manchmal handelt es sich dabei um direkte Blutsverwandte, was den Einfluß der Familie deutlich erhöht. Des weiteren stellt die Familie in mehreren Staaten den Botschafter. Somit gelingt es ihr immer wieder, Entscheidungen schon im Vorfeld so zu beeinflussen, daß es gar nicht erst zu größeren Problemen im Rat kommt. Im Heer sind sie vornehmlich in der Stellung als „taktischer Berater“ zu finden.
Das Blut der Grieb ist eines der mächtigsten und stärksten in ganz Astien. Selbst entfernte Verwandte der Hauptlinie verfügen noch über einige herausragende Fähigkeiten. Grieb haben in der Regel einen stark ausgebildeten, unverwüstlichen und unverrückbaren Charakter. Sie sind in der Lage jeden Menschen zu beeinflussen oder gar zu kontrollieren. Des weiteren zeichnen sie sich durch eine taktische Vorausschau nicht nur bei Verhandlungen, sondern in allen Lebenslagen aus.
Das Blut der Grieb ist eines derjenigen, dessen Wirkung durch äußere Umstände beeinflußt wird. Hierzu zählen wie bei den Ungfan die Nähe zu Rinyart sowie das Vorhandensein von Wasser.
2. Die Anniemen
Die Anniemen (Ein Anniem/eine Anniemme) gelten nicht zu Unrecht in weiten Teilen der Bevölkerung als ein tatkräftiges, mutiges, ehrvolles und ruhmreiches Geschlecht. Sie beeinflussen die kriegerischen Geschicke Astiens bis heute. Im Norden sowie in den mittleren und unteren Schichten der Bevölkerung ist ihr Ansehen enorm. Auch außerhalb der Grenzen Astiens werden sie selbst bei Gegnern ehrfurchtsvoll behandelt. Anniemen haben im Heer höchstes Ansehen und haben die Militärpolitik Astiens wie keine zweite Familie beeinflußt. Das hohe Ansehen des Kriegers in Astien hängt mit ihnen direkt zusammen. Die höchsten Ämter des Heeres sind fast durchweg mit Anniemen besetzt.
Das Blut der Anniemen ist neben dem der Grieb das stärkste Astiens. Im Kampf werden ihnen beinahe übermenschliche Kräfte zugesprochen. Es bedarf schon ausgesprochenen Glücks und starken Blutes, einen Anniemen im Zweikampf zu schlagen. Des weiteren verfügen sie über einen strikten, durch Fähigkeiten des Blutes unterstützten Ehrenkodex, welcher ihnen in vielen Bereichen ausgesprochen hilfreich sein kann. Jedoch ist es ihnen unmöglich, sich gegen ihn zur Wehr zu setzen. Des weiteren macht ihr Blut sie ungeduldig, in Verhandlungen haben sie mit einem aufbrausenden Charakter zu kämpfen. Dies gilt v.a. für die männliche Seite des Geschlechts. Weibliche Anniemen wertet dies in den Augen der Grieb gegenüber den Männern der Familie deutlich auf.
3. Die Schaby
Die Schaby gelten als die umtriebigste der sechs Familien. Sie sind friedliebend, jedoch mehr aus der Überzeugung heraus, daß sie in Friedenszeiten größere Profite erwirtschaften können als sie Gewinne in Feldzügen einstreichen würden. Sie sind traditionell in den Gilden, vor allem in der mächtigen Gilde der Seefahrer (der Bendrag wird fast immer von ihnen gestellt) in hohen Positionen vertreten bzw. haben starken Einfluß. Hier kommen sie sich des häufigeren, gerade in Rinyart, mit den Ungfan und den Grieb ins Gehege. Jedoch verbindet sie mit beiden Familien das starke Streben nach Macht. Während die Grieb dabei jedoch mehr Astien im Auge haben und notfalls auch nicht vor Kriegen zurückschrecken, achten die Schaby fast ausschließlich auf die eigene Familie.
Das Blut der Schaby ist dem der Grieb nicht unähnlich, jedoch ist es schwächer als das der Herrscherfamilie. Während die Grieb sich durch taktische Weitsicht auszeichnen scheint den Schaby das Glück hold zu sein. Und wo die Grieb in Verhandlungen ihr (auf das Blut gegründetes) diplomatisches Geschick einsetzten, vertrauen die Schaby auf ihre geschärften Sinne, um Informationen schon vorher zu erhalten. Das Blut der Schaby ist schon im zweiten Verwandtschaftsgrad deutlich schwächer als in der Hauptlinie. Darüber hinaus laufen die Schaby immer Gefahr, ihre Sinne überzustrapazieren.
4. Die Hurei
Die Hurei sind den stark bewaldeten westlichen Gebieten Astiens besonders verbunden. Hier haben sie nicht nur politische Macht (welche sie jedoch zunehmend mit den Grieb teilen müssen), sondern v. a. eine starke Bindung zur Bevölkerung. Sie verbindet mit den Anniemen eine starke körperliche Robustheit. Aus historischen Gründen stehen sie den Grieb reserviert gegenüber, schließlich unterbinden diese bis heute eine Expansion nach Westen. Die Kräfte des Blutes hängen bei den Hurei wie sonst nur bei den Ungfan mit den äußeren, natürlichen Umständen direkt zusammen. Dabei ähnelt das Blut dem vieler Elfenfamilien, da seine Fähigkeiten stärker sind, wenn die Hurei sich in natürlicher (bewaldeter) Umgebung befinden. Hier sind sie nicht nur fast unverletzlich, sondern üben darüber hinaus auf andere Personen eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus.
5. Die Welschen
Die Welschen (Ein Welscher/eine Welsche) nehmen von den sechs Familien nach außen hin am wenigsten am öffentlichen/politischen Leben Astiens teil. Sie agieren eher im Hintergrund. Sie ergreifen nur selten Partei, sondern versuchen statt dessen eine Mittlerrolle einzunehmen – wenn sie sich denn überhaupt in Auseinandersetzungen einmischen. Sie stehen der Familie der Grieb nahe, da sie ihr diplomatisches Geschick achten, den Anniemen, da sie es ihnen hoch ansehen, daß sie immer zu ihrem Wort stehen und nicht wie die Schaby oder Ungfan auch einmal auf „Notlügen“ setzten.
Das Blut der Welsche hat eine in Astien einmalige Affinität zur Magie der Natur. Gerade im Hauptstrang der Familie lassen sich über die Maßen viele Magier, ja sogar Amgji finden. Darüber hinaus verfügen die Welschen über ein starkes Einfühlungsvermögen.
6. Die Ungfan
Die Ungfan (ein/eine Ungfa) sind jene Familie, welche man fast ausschließlich in einem Bereich Astiens findet: in der Hauptstadt Rinyart. Dies liegt an ihrem Blut, dessen Fähigkeiten an die Erde der Hügel Rinyarts gebunden sind. Außerhalb des fruchtbaren Gebiets Rinyarts haben sie keine Macht mehr, die sie von „normalen Menschen“ unterscheiden würde.
In Rinyart selber ist ihr Blut jedoch stark – und dies bis in die entferntesten Verwandtschaftsgrade hin. Dabei unterscheiden sich die Fähigkeiten zwischen den einzelnen Familienmitgliedern: Mutter und Onkel können starkes Blut mit verschiedenen damit verbundenen Fähigkeiten in ihren Adern fließen haben, während der Vater und der Sohn nur über schwächere (und auch andere) Fähigkeiten verfügen. Mit dem Alter können sich diese Fähigkeiten in ihrer Intensität und sogar in ihrem Wirkungsbereich ändern. Ungfan können zu jeder Zeit Fähigkeiten verlieren oder dazugewinnen!
Die Ungfan haben in ihrer langjährigen Geschichte als Herrscher Rinyarts des häufigeren Schwierigkeiten mit den Grieb, den Schaby und den Anniemen gehabt. Jedoch läßt sich aufgrund der Unterschiedlichkeit des Blutes der verschiedenen Generationen keine generelle Opposition ausmachen.