Wer ist eigentlich Paul?

Wilhelm von Marburg erwartete Alberto, Henry und Enrico im grünen Salon. Auch ohne seine übersinnlichen Talente war Henry schnell klar, dass von Marburg den jungen Vampiren tiefes Misstrauen entgegenbrachte und auch für die anderen wurde dies im Verlauf des Gesprächs schnell deutlich.

Die jungen Vampire vermieden offene Lügen und offenbarten von Marburg, dass sie für den Krankenhausaufenthalt der beiden männlichen Vampirjäger verantwortlich waren. Als Motiv gaben sie das Verlangen nach Ansehen, als Quelle der Information über die Existenz der Vampirjäger das Kapitelhaus in Venedig an. Viel mehr ließen sie von Marburg aber nicht wissen.

Auf die Frage, ob er Kukimo tot oder lebendig haben wolle, verlor dieser ein klein wenig die Nerven. Er ließ an seiner Rückendeckung durch den Prinz keinen Zweifel und drohte mit einem weiteren Gespräch beim Sheriff. Es sei zu prüfen, ob die Gruppe die Traditionen verletzt hatte und gegen das Interesse der Kirche gehandelt hätte.

Nach dem Gespräch hatte Henry eine intensives Diskussion mit Jacomo, der besorgt wirkte. Er machte klar, dass die Lancea keine Hemmungen hätten mittelalterliche Foltermethoden anzuwenden. Unsere einzige Chance dem zu entgehen bestände darin, die Informationen vor von Marburg zu bekommen.

Ulrich, der an dem Gespräch nicht teilgenommen hatte, wurde derweil benachrichtigt, dass sein Pate herausgefunden hatte, wer der Angreifer vom Hotel war. Alberto verließ die Gruppe nach dem Gespräch mit von Marburg um sich mit Kiara zu beraten. Der Rest besprach sich kurz in ihrem üblichen Elysiumsraum.

Sie kamen rasch zu der Entscheidung kurz bei Frederico Luigi Sargossa, dem Consiglier von Ulrichs Paten vorbei zusehen, der die Informationen bezüglich des Angreifers hatte. Vor allem aber entschieden sie sich, noch mal mit Tariq Rahimad zu reden und ihm die gewünschten Informationen offen zu legen.

Das Gespräch mit Cafaros Consigliere brachte endlich Licht ins Dunkel, wer der Angreifer war: sein Name war Gunther Friedrich Blessen und ein Kind der ermordeten Ruth Maria Schöngau aus Wien. Er hatte nach der Szene im Hotel beim Aquarium Celestina di Cavanna angegriffen, was offenbar ein völlig willkürlicher Angriff war. Offenbar war von Blessen durch den Tod seiner Erzeugerin fast völlig wahnsinnig geworden und auf der Suche nach Rache.

Die nächste Station war Rahimad. Das Glücksspiel Tariq Rahimad die kümmerlichen Informationen der Gruppe zu verkaufen, war ein voller Erfolg. Rahimad enthüllte und nicht nur wichtige Informationen, sondern arrangierte sogar ein Treffen mit Kima Kukimo! Henry fand durch die Frage, ob Kukimo sich nach Paul erkundigt hatte heraus, heraus dass offenbar Rahimad der ominöse Freund von Kukimo war, von dem sie am Telefon geredet hatte (wo Henry sich als Paul vorgestellt hatte und Kukimo gesagt hatte, das sie ihren Freund nach Paul fragen würde.)

Rahimad erzählte uns folgendes: Im Jahr 1801 hatte ein frommer Mann von der Lance Sancta eine Vision, die ihn in Venedig nicht nur zu einer Speerreliquie führte, sondern auch zu einer Reihe Dokumente, die ihm neue Rituale der Thebanischen Zauberei enthüllten. Offenbar war die Kirche, wo diese Dinge gefunden wurden, das Ziel der Vampirjäger in Venedig.

Eine weitere Information die Rahimad enthüllte war seine Theorie, dass Kukimo ihren Auftraggeber nicht kannte und das sie von ihm womöglich durch Disziplinen benutzt wurde. Rahimad erbat sich einen Blick in die Dokumente, verlangte sonst aber keine Dienstleistung. Rahimad hielt Wort und arrangierte das Treffen zwischen der Gruppe und Kukimo.

Wir trafen uns am Hafen im Schatten des Leuchtturms. Ernesto blieb verdunkelt zurück und Henry und Ulrich trafen Kukimo, die sich auf einem fluchtbereiten Boot versteckt hatte. Das Gespräch verlief zunächst recht gut. Kukimo wollte vor allem das Land verlassen. Gerne hätte sie ihren Freund Richard von uns retten lassen, aber Henry machte ihr klar, dass dies eine schlechte Idee war. Richard unter Bewachung und in seinem Gesundheitszustand aus dem Krankenhaus zu holen war Unsinn. Übrigens hatte Kukimo keine Ahnung, dass die jungen Vampire für den Gesundheitszustand ihres eines und den Tod des anderen Freundes verantwortlich waren.

Es kam rasch zu einem Deal: 100.000 Dollar und einen Pass für die Dokumente. Auch was sie in Genua eigentlich wollte, würde sie uns dann sagen. Die weitere Verhandlung wurde unterbrochen, als Enrico plötzlich von Marburg auf uns zu schleichen sah. Enrico schrie eine Warnung (getarnt als einen Ruf an von Marburg). Henry jedoch kombinierte, dass der sich Nähernde nicht von Marburg sondern Blessen sei.

Tatsächlich hatte Henry Recht, als dieser die Tarnung fallen ließ und mit einer Schrotflinte auf die Gruppe zukam. Henry sprang auf das Boot, das Kukimo vom Kai abstieß. Blessen schoss auf Kukimo, aber Henry war sich heldenhaft vor sie und nahm einen Teil des Schusses auf sich. Ulrich sprang ins Wasser und Enrico verdunkelte sich wieder. Zum Glück gewann das Boot rasch Abstand.

Außer sich vor Zorn gab Blessen auf. Enrico folgte ihm verdunkelt und wurde Zeuge, wie Blessen einen unschuldigen Sterblichen ermordete und sich an ihm nährte. Er hinterließ seine Bissmahle und verschwand dann, offenbar durch Verdunklung. Enrico beschloss, den Maskeradebruch nicht zu vertuschen und berichtete der Gruppe auch nichts davon.

Auf dem Boot stellte sich heraus, dass Kukimo eine schusssichere Weste getragen hatte. Enrico sicherte noch mal den Deal ab und schärfte Kukimo ein, sich auf keinen Fall lebend fangen zu lassen.