Stolz und Vorurteil
Nachdem wir alle die Beichte erfolgreich hinter uns gebracht haben, treffen wir in einem Warteraum alle wieder zusammen. Der Erzbischof lässt sich einen letzten pompösen Auftritt natürlich nicht nehmen. In Begleitung des Bischofs sowie des inzwischen eingetroffenen Sheriffs (eindrucksvoll bewaffnet mit einem riesigen Schwert) und von Marburgs gewährt er uns noch einmal die Gnade seiner ungeteilten Aufmerksamkeit.
Er betont, dass trotz unserer schweren Schuld die Beichte das Recht auf Vergebung beinhaltet (Aha! Gab es da bei ihm etwa auch Zweifel?) und er zu seinem Wort stehen wird, sofern wir die Beichte dem Ritus gemäß abschließen und mit ihm das Blut trinken. Gesagt, getan.
Später erklärt Jaccomo, dass wir das wohl als Warnung ansehen können, aber – sofern es bei dem einen Mal bleibt – die Folgen nicht allzu dramatisch seien. Zu guter Letzt deutet unser gnädiger Prinz an, dass er durchaus erfreut wäre, wenn jemand das Problem des immer noch Amok laufenden Plessen löste und erklärt – auch als Hinweis an von Marburg, der die Show sichtlich genießt – dass die Angelegenheit damit für ihn erledigt sei. Damit sind wir entlassen.
Am Kapitelhaus, wo Alberto mich freundlicherweise absetzt, diskutieren wir kurz darüber, ob die ganze Unternehmung denn als Erfolg zu werten sei (Albertos Meinung, der ja oft die positiven Seiten vor allem seiner selbst hervorzuheben geneigt ist) oder ob wir noch einmal knapp mit dem Unleben davon gekommen sind (Meine Interpretation der Dinge – aber vielleicht lasse ich mich immer noch zu leicht von diesem ganzen Popanz der Reichen und Mächtigen blenden.)
Jedenfalls beschließen wir noch, uns am nächsten Tag alle vier im Elysium zu treffen, bevor Henry und ich Jaccomo ausführlich berichten. Dieser säht neue Zweifel an der Stabilität unseres Vierbundes, als er erwähnt, dass er von Lady Ciaras Wissen um den Inhalt einiger Geheimnisse aus den Dokumenten erstaunt war und erneut fragt, ob den etwas verschwunden sei.
Am nächsten Tag treffen wir uns dennoch und beschwören die gute Zusammenarbeit der letzten Tage, überlegen dann, ob wir die Jagd auf Plessen eröffnen wollen und welche Möglichkeiten wir dabei sehen. Wir alle sehen die Chance, dort die Anerkennung der Vampirgesellschaft zu verdienen, schätzen die Gefahren und Unwägbarkeiten aber unterschiedlich ein. Wie am Abend vorher mit Jaccomo besprochen, bietet Henry die Hilfe des Ordens an, der einen weiteren Mann zur Jagd abstellen könnte.
Als er das Angebot jedoch konkretisiert und von einer möglichen Gegenleistung spricht, schrecken Alberto und Ulrich jedoch davor zurück, sich in die Schuld des Ordens zu stellen. Vor allem Alberto sieht dieses Angebot als Zeichen des Misstrauens. In seiner Entrüstung sieht er jedoch nicht, dass gerade aus seinen Vorwürfen und Deutungen der Situation ein ebensolches Misstrauen spricht. Wir beschließen, die Jagd auf Plessen nicht weiter zu verfolgen und hoffen, die Zusammenarbeit nach einer kleinen Auszeit einvernehmlich fortsetzen zu können.