Die Reisen der Gruppe 1012 BF
Der Rondra des Jahres 1012 nach Bosparans Fall wird Euch lange in Erinnerung bleiben. Die stark geschrumpfte Gruppe Junker Wolfharts und Emmerans hat nach den Entbehrungen im Greifenpass und dem Tod Findariels mit Bruder Cordovan einen wertvollen Freund gefunden. In Koschtal lernt Ihr da Vanya, Inquisitionsrat der Praios-Kirche, kennen und mit vereinten Kräften gelingt es Euch, einer großen Ungerechtigkeit ein Ende zu bereiten und dabei in Rashid al’Fessir und Liasanya Sternenruf zwei weitere Gefährten zu finden. Die Koscher Oberhexe Heidruna bricht endlich den Fluch, der auf Junker Wolfhart seit dem Kampf mit Yala Sintelfink lastet, und leitet Euch zum Unsichtbaren Turm im Amboss.
Doch nicht nur diese ereignisreichen Wochen sind es, die den Monat der Rondra einprägsam machen, nein der Monat sieht auch die Eroberung Greifenfurts und die Niederlage König Brins Heeres gegen die einfallenden Orkhorden unter dem Schwarzen Marschall. Für einige bange Monate scheint im Mond der Kriegsgöttin der Niedergang des Neuen Reiches und der Sieg der Orks nicht mehr unmöglich.
Im Amboss trennen sich Eure Wege. Emmeran Tannhaus kommt der Bitte Heidrunas nach und bringt ihr die Schwungfeder des Adlerkönigs zum Krötensumpf zurück, die Heidruna einer gewissen Luzelin Silberhaar vom Blautannzirkel als Zutat für ein mächtiges Ritual versprochen hat. Emmeran nutzt die Zeit und nimmt am Hexentanz zur herbstlichen Tag-Nacht-Gleiche im Efferd teil. Ob er nun die folgenden Wochen dort geblieben war, weil er nur von den Koscher Hexen lernen wollte, oder der Tanz- und Liebesreigen der Hexennacht ihn in seinen Bann geschlagen hat, das fragt Ihr Emmeran am bestens selbst. Später im Jahr reist Emmeran zum Blautannzirkel in Weiden, um Luzelin die vorbereiteten Zutaten von Heidruna zu überbringen. Von dort aus geht es weiter zum Treffpunkt nach Neersand, wo die Gefährten sich im Praios des neuen Jahres wieder treffen wollten.
Der Rest der Gruppe trennt sich erst nach einem längeren gemeinsamen Aufenthalt in der Metropole Punin, der für Studien an der Akademie der Hohen Magie und im Gebrochenen Rad, dem größten Tempel des Boron nach nördlichem Ritus, genutzt wurde. Rashid und Wolfhart hatten ebenfalls Gelegenheit sich mit Senor Almas und Baronesse Fejana von Isenbruck auszutauschen. Senor Almas lobt Rashid als einen zuverlässigen Agenten, auch und gerade wenn es einmal um etwas delikatere Aufträge geht, bei denen es auf Fingerspitzengefühl und Diskretion ankommt. Fejana wünscht weiterhin, den Tod ihres Halbbruders Cillian aufzuklären und wird ganz hellhörig, als ihr von einer Firnelfe in Punin berichtet wird. In der kommenden Zeit schließt sie sich des Öfteren mit Liasanya ein und erforscht das Reisetagebuch ihres Halbruders. Ganz nebenbei lässt sie es sich nicht nehmen, die Elfe mit Puniner Stadtleben, Mode und den Festen der Oberschicht bekannt zu machen.
Der Aufenthalt in Punin bleibt aber nicht mehr als ein Durchatmen, ein Kräftesammeln vor dem großen Sturm, der über das Reich hereinbricht. Die junge Baronesse nimmt dann auch mit Bedauern die Nachricht von Wolfhart entgegen, dass er aus ihren Diensten austritt, um in den Krieg zu ziehen. Junker Wolfhart, Bruder Cordovan und Liasanya reisen nordwärts gen Gareth und Wehrheim, wo sich das königliche Heer bis zum Tsa des Jahres 1012 BF zum alles entscheidenden Gegenschlag sammelt, während die Orkhorden das Land verheeren. Junker Wolfhart und Bruder Cordovan fällt es zunächst schwer im allgemeinen Chaos ihre Dienste anzubieten, so sie denn nicht in einem Plänklerhaufen ihrem blutigen und sicheren Ende entgegen stürmen möchten. Es ist ein Wiedersehen mit Hauptmann Alrik vom Blautann und vom Berg, das Euch letztlich in den Zirkel der Magier, Geweihten und Ordenskrieger bringt, denen es in der großen Schlacht vorbestimmt ist, die unheilvollen Mächte der Ork-Schamanen und ihrer Götter zu bekämpfen. Liasanya verabschiedet sich am letzten gemeinsamen Abend von Cordovan und Wolfhart in der Gewissheit, dass ihr Zusammentreffen kein Zufall war, und verspricht die beiden im neuen Jahr wieder zu sehen.
Die Schlacht auf den Silkwiesen mit über 20.000 Kämpfern ist die größte Schlacht Eures Lebens, ein noch größerer Aufmarsch scheint kaum vorstellbar. Mit unerbittlicher Härte prallen die verfeindeten Heerhaufen aufeinander und tränken den Boden rot. Des Nachts erheben sich die Toten, dem Ruf des Blutgottes Tairachs folgend, aus dem Boden. Die Erschöpfung der Nacht weicht der Verzweiflung als König Brins Gegenangriff in eine Falle läuft und sein Leben und die Zukunft des Reiches nur durch das beherzte Eingreifen der Reiterschwadronen gerettet werden. Am nächsten Tag wendet sich das Blatt mit dem Eintreffen der Entsatztruppen aus Süden und Ihr erlebt den Sieg über die Orks bei Gareth, teuer erkauft mit dem Blut unzähliger Soldaten und Bürgern des Neuen Reiches.
Das bis dahin unvorstellbare Ausmaß eines solchen Frevel an Borons Wille und das Elend in den Feldern nach dem sogenannten Sieg stellt den Glauben vieler Überlebender in Frage und so verbringt Bruder Cordovan - wie viele andere beherzte Männer und Frauen - die nächsten Tage und Wochen mit der Versorgung der Überlebenden und Bestattung der Gefallenen. Danach reist er über sein elterliches Gut in Tobrien weiter nach Neersand.
In den Tagen nach der Schlacht hört man in Gareth viele Geschichten über die kleinen und großen Helden, die sich in ihr hervorgetan haben. Abseits der großen Taten der edlen Streiter des Reiches macht unter den Verwundeten und Überlebenden die Erzählung die Runde, dass auf den Silkwiesen eine weiß gekleidete Schönheit mit großer Traurigkeit in ihren goldenen Augen Trost und Heilung spendete. In Gareth nicht auffindbar, wollte jeder etwas anderes in der Frau erkannt haben, so dass schnell unzählige Variationen der Erzählung zu hören waren.
Wolfharts mutiges Handeln und großes Pflichtbewusstsein ist nicht unbemerkt geblieben. Als Auszeichnung für seine Verdienste wird er wie zig andere niedrige Adlige des Reiches vom Reichskanzler im Namen des Königs belobigt. Im Gegensatz den vielen, die neben einem Händedruck in der Reichskanzlei und dem Belobigungsschreiben leer ausgehen, gehört Wolfhart zu jener Riege bis dato lehenloser Adliger, die die Lücken schließen sollen, die die Answin-Krise und der Orksturm hinterlassen haben. Im Namen des Herzogs von Tobrien wird ihm die Baronie Falkenberg verliehen und ihm anempfohlen binnen drei Wochen dem Herzog Kunibald Frankward von Ehrenstein Lehnseid zu leisten. Da der Herzog sich geschäftlich in Festum im Bornland aufhält, reist der baldige Baron Wolfhart dorthin, um sein Lehen anzutreten, und macht anschließend passend zur Jahreswende den Abstecher nach Neersand, um seiner Akademie zu berichten und seine Freunde wieder zu treffen.
Da seid Ihr nun: Neersand im Praios 1013 BF, angereist wie immer ihr wünscht (über Land durch Weiden und Tobrien, per Schiff aus dem Süden oder fliegend…). Der vereinbarte Treffpunkt ist das “Haus Walsachblick” in einem gut bürgerlichen, ruhigen Viertel am Fluss.