Der Aufbruch in die Tobimora
Ysilia, 20. Praios 1013 BF
Hesindian von Moosgrund wird mir, auf mein Nachfragen nach einer Substanz, die mir im Kampf gegen Magier Vorteile bringt, empfohlen und ein junger Novize begleitet mich zum ehrwürdigen Magister, der seine Labore in einem alten Teil der Akademie hat. Der etwas kauzige Magier ist sehr mit seinen Tränken und Tinkturen beschäftigt, so dass er mein Eintreffen erst nach mehrmaliger Aufforderung durch den Novizen wahrnimmt. Während unseres Gespräches wird schnell klar, dass ich weder die Zeit noch die nötigen Ingredienzien für mein Vorhaben mitgebracht habe.
Dennoch ist mein Besuch nicht umsonst, erfahre ich doch ein wenig über die Möglichkeiten, die sich im Kampf gegen Magier bieten. Zum einen wäre da Bannstaub, ein Gift, welches dem Magier die Fähigkeit raubt, auf seine Kräfte zurückzugreifen. Zum anderen gibt es diverse Elixiere die den Geist oder den Mut des Einnehmenden stärken. Da ich Gift verachte, wäre für mich sowieso nur Möglichkeit zwei in Betracht gekommen, doch auch diese fällt aufgrund der oben genannten Gründe aus. Interessanterweise erfahre ich auch noch, dass Delian von Wiedbrück sich Bannstaub als Klingengift hat fertigen lassen. Dies scheint wohl mit ein Grund gewesen zu sein, warum er unbedingt erst nach Ysilia reisen wollte.
Falkenhorst, 22. Praios 1013 BF
Wir treffen gegen Mittag in Falkenhorst ein. Der gestrige, ereignislose Tag war geprägt von einem schnellen Ritt. Delian von Wiedbrück wollte, nachdem unsere Fußgänger auf anderem Wege nach Falkenhorst gereist sind, ein möglichst hohes Tempo anschlagen, um nicht zu viel Zeit zu verlieren. Rashid, der gestern Abend mit dem Schiff aus Ysilia eingetroffen ist, und Emmeran, bei dem ich keine Ahnung habe, wie er so schnell hierher kommen konnte, erwarten uns im Burghof als wir eintreffen. Emmeran, der den gestrigen Abend genutzt hat um mit Meister Baleor über den alten Stegweg und die Sümpfe zu sprechen, hat herausgefunden, dass Mirya wohl die Richtige wäre, wenn man einen Führer durch die östlichen Sümpfe braucht. Da diese aber von ihrer Jagd nach dem weißen Falken noch nicht zurückgekehrt ist, konnte er sie noch nicht fragen, ob sie uns begleiten möchte. Ich frage mich, ob der Falke etwas mit Liasanya zu tun hat. Auch wenn nicht, sollte ich Mirya davon unterrichten und sie bitten ihre Jagd einzustellen.
Noch im Burghof kündigt Delian an, dass wir nur eine kurze Rast machen werden, um dann sofort wieder abzureisen. Unser nächstes Ziel soll Grünwalden sein. Beim Essen kommt es zu einer etwas unangenehmen Unterhaltung zwischen Delian und Emmeran. Da Delian, genau wie ich, daran interessiert ist, wie Emmeran es so schnell nach Falkenhorst geschafft hat, fängt er an bohrende Fragen zu stellen. Emmeran kann allerdings wieder nur die gleichen, offensichtlichen Lügen, erzählen, die er auch mir schon aufgetischt hat. Er sei angeblich mit einer Dame in einer vierspännigen Kutsche angereist, kann sich aber weder an ein Wappen, noch an den Namen der Dame erinnern. Ungeschickt tappt er in die von Delian ausgelegte Falle, als er, auf dessen Nachfragen nach dem Aussehen der Dame, eine gar außerordentliche Schönheit beschreibt. Wie Delian zu recht anmerkt wird so eine Schönheit in Falkenberg auffallen und er kündigt an, Erkundigungen anzustellen, wer denn die gönnerhafte Unbekannte ist. Da hat Emmeran sich ganz schön in etwas hereingeritten.
Zu unserer weiteren Reiseplanung schlagen wir Delian vor, uns in Grünwalden aufzuteilen. Er soll schon mal die Dorfbevölkerung befragen, während wir uns zu der Insel im Sumpf durchschlagen und diese untersuchen. Er verspricht darüber nachzudenken und uns zu informieren. Nach der kurzen Rast, währenddessen auch die zurückgekehrte Mirya darüber in Kenntnis gestetzt wurde, dass sie mit uns kommen wird, satteln wir unsere Pferde und machen uns auf gen Grünwalden. Die erste Etappe unserer Reise wird Burg Arkenheim sein, welche zu Kummersfelden gehört.
Irgendwo zw. Falkenhorst und Arkenheim, 23. Praios 1013 BF
Wir erreichen den Fluß Tizam, der die Grenze zwischen der Baronie Falkenberg und Kummersfelden markiert. Da Delian keinen Umweg in Kauf nehmen will, reiten wir direkt durch den Fluss. Der sonnige, ruhige Reisetag findet seinen Abschluss in einer Gruppe marodierender Goblins, die versuchen unser Nachtlager zu überfallen. Sicherlich hatten sich die garstigen Biester eine leichtere Beute ausgerechnet, doch schnell mussten sie einsehen, dass sie gegen die geschulten Klingen meiner Reisebegleiter und mir nicht bestehen können. Für alle bis auf einen, kommt diese Einsicht allerdings zu spät. Der einzig Überlebende wird von Wolfhart gefangen genommen und der morgige Tag wird entscheiden, was mit ihm geschieht.