Auf der Straße nach Arras de Mott
01. Rondra 1016 BF
Der Tag verläuft ereignislos, also großteils langweilig. Das Reisen hat mir schon deutlich mehr Spaß bereitet, als es diese Tage tut. Die Unterhaltung mit den anderen Teilnehmern unserer Reisegruppe Richtung Arras de Mott sind nicht sonderlich erbaulich. Darüber hinaus stellt sich heraus, dass noch keine Nachtwachen eingeplant sind, was Cordovan sofort übernimmt. Es ist dann während seiner Wache, dass sich eine Gruppe von knapp zehn Orks unserem Lager nähert. Diese lässt sich jedoch schnell vertreiben.
02. Rondra 1016 BF
Auch der folgende Tag ist recht ereignislos. Nach der sehr früher Morgenandacht ziehen wir in zunehmend steiles Gelände. Am Abend erreichen wir die Ruinen des Städtchens Corwick am Fuße des Gebirges. Hier werden wir, obwohl Cordovan ein paar Spuren in der Nähe des Lagers entdeckt, nächtigen. Gegen Mitternacht wird Cordovan von Ingrom geweckt, der komische Geräusche gehört haben will. Bevor er sich aufmacht, um das Lager nach dem Rechten zu sehen, weckt Cordovan Emmeran. Die beiden gehen zum größten Gebäude der zerstörten Ortschaft, aus dem sie wimmernde Geräusche vernehmen. Als ihnen eine wabernde Nebelgestalt aus der Ruine entgegenkommt, nimmt Emmeran all seinen Mut zusammen und spricht diese an. Eine schnellere Bewegung des Nebels und Emmeran hat die Füße in der Hand. Cordovan kann ihm auf dem Weg zum Lager kaum folgen. Während Emmeran den Schutz des Lagers sucht, holt Cordovan seinen Weihrauchschwenker, entzündet diesen und macht sich gleich wieder auf den Weg, wobei er den „Bannfluch des Heiligen Khalid“ betet. Der Nebel verschwindet. Jedoch kann Cordovan nicht direkt zu uns zurückkehren, da der Boden in der Ruine nachgibt und Cordovan einbricht. Mit vereinten Kräften können wir ihn wieder herausziehen.
03. Rondra 1016 BF
Man mag es kaum glauben, auch diesen Tag über passiert nichts. Noch unglaublicher ist, dass wir ausnahmsweise durchschlafen können.
04. Rondra 1016 BF
Der Tag beginnt mit einem deftigen Regen, der sich leider an diesem Tag als Dauerbegleiter herausstellt. Wir alle sind demnach durchnässt und bei bester Laune, als an einer besonders tückischen Stelle des Weges ein Teil des Hangs zur Linken weg bricht. Emmeran kann sich nicht halten, durch einen ungeahnt schnellen Reflex kann ich seinen Spieß greifen und ihn am abrutschen hindern. Die Gruppe verliert jedoch einen Mönch, der versucht, sein Pferd mit Proviant festzuhalten, welches ihn darauf hin mit in die Tiefe zieht.
Später berichtet uns Emmeran, er habe im Hang auf der anderen Seite vier goblingroße Gestalten gesehen, die schnell verschwunden seien.
05. Rondra 1016 BF
Die Stimmung ist schlecht, das Wetter mies, es gibt viel Gemurmel in der Gruppe. Praios sei Dank erreichen wir heute Arras de Mott. Das Kloster liegt am Rande eines Talkessels, dem so genannten „Mönchstal“, das in der größten Ausdehnung sicherlich 2000 Schritt misst. Neben den Überresten eines geschliffenen Dorfes und einem Orkmassengrab, das unter den Bezeichnungen „Orkenfäule“ und „Schwarzer Hügel“ bekannt ist, sind von weitem das Baulager sowie die Baugerüste an verschiedenen Gebäuden der Anlage zu erkennen. Der Rest des Tals ist von Buschwerk und einigen Krüppelkiefern bedeckt. Ein Bach schlängelt sich durch die Ebene, aus den umliegenden Bergen führen zwei Wege in diese hinab.
Kurz bevor wir das knapp dreißig Handwerker beherbergende Lager erreichen, schlägt ein Gong. Mal sehen, ob das mehr als den Aufruf zum Gebet zu bedeuten hat.