Superbientum animus prosternet!
Kloster Arras de Mott, 8. Rondra 1016 BF
Noch immer brennt in mir die Wut, welche ich seit so vielen Jahren nicht mehr gespürt habe. Die Ignoranz und der Hochmut dieser Zweifler, die mich rasend machen, wird noch ihr eigener Untergang sein. Alles deutet darauf hin, dass wir von diesem Ort vertrieben werden sollen, damit die Saat des Bösen seinen nächsten Zug machen kann. Auch wenn ich meinen Freunden gegenüber, die Taten und Worte von de Mott zu erklären versuche, glaube ich mittlerweile selbst nicht mehr daran. Das ist auch der Grund, warum ich Wolfhart bitte, sich über die Regeln des Klosters hinweg zu setzen und die hochrangigen Mitglieder des Ordens, magisch zu untersuchen. Zu meiner Überraschung zögert Wolfhart. Natürlich nicht aus religiösen Gründen, sondern weil er Angst vor einer weltlichen Bestrafung hat. Ich erkläre ihm, dass die schlimmste Strafe für ihn wohl die Verbannung aus dem Kloster wäre. Er willigt ein, die beiden beim Abendessen zu untersuchen.
Im Anschluss an das Gespräch suche ich Bruder Bormund auf und bitte Ihn mir die Krypta zu öffnen. Ich muss einfach einen Ort finden, an dem ich zu meinem Herrn sprechen kann. Wenn die Ereignisse sich so zuspitzen, wie bei den vorherigen Erlebnissen, dann wird die Gegenseite wieder versuchen, Zweifel zu sähen und mich meinem Gott zu entfremden.
Unterdessen ist Emmeran zu den Handwerkern gegangen. Glücklicherweise nicht um Ihnen, wie er es immer fordert, von unserem Wissen und den möglicherweise kommenden Ereignissen zu erzählen, sondern um Arthag aufzusuchen. Während er durch das Lager streift, wird er Zeuge einer Unterhaltung zwischen zwei Arbeitern. Sie erzählen sich, dass man bei den toten Orks, eine Karte gefunden hätte. Als Emmeran das hört, mischt er sich in das Gespräch ein und findet heraus, dass die Karte wohl die Gegend hier um das Kloster, bis hin nach Greifenfurt gezeigt und das Jandrimm die Karte wohl eingesteckt hat.
Bevor Emmeran weiter nach Arthag suchen kann, sieht er am Horizont Rauch aufsteigen. Ohne zu zögern, macht er sich auf, die Ursache des Rauchs ausfindig zu machen. Vorher bittet er noch einen Arbeiter darum, dass dieser mich über Emmerans Aufbruch informieren soll.
Vom Rücken seines Besens aus kann er erkennen, dass es sich bei der Quelle des Rauchs um ein großes Feuer handelt, an dem ein Dutzend Goblins lagern. Die große Menge Holz, müssen die Goblins mitgebracht haben. Zu welchem Zweck ist nicht klar. Emmeran landet in Gesprächsreichweite der Goblins und versucht sich mit dem Rädelsführer zu unterhalten der glücklicherweise auch seine Sprache spricht. Inhaltlich hat das Gespräch allerdings wenig zu bieten. Was die Goblins hier machen wollen sie nicht verraten. Stattdessen versuchen Sie Emmeran einzukreisen und fangen auch recht schnell damit an, ihn mit Steinen zu bewerfen. Bevor die Goblins die Überhand gewinnen können, blendet Emmeran den Anführer, was in den Reihen der ängstlichen Goblins ein Zögern verursacht. Genug Zeit um einen Hexenknoten zu wirken. Nachdem Emmeran den aus seinem Haar geknüpften Knoten über seine Schulter wirft, bricht bei den Goblins eine Panik aus. Die Reaktion ist nur verständlich, wenn man weiß, dass die durch den Hexenknoten hervorgerufene Illusion, sich den Goblins als eine Speermauer mit aufgespießten Goblinköpfen darstellt. Schnell machen diese kehrt und Emmeran hat genug Zeit sich auf seinen Besen zu schwingen und zum Kloster zurück zu kehren.
Zum Abendessen treffen wir drei wieder aufeinander. Emmeran berichtet kurz was in den Bergen vorgefallen ist, bevor wir den Speisesaal betreten. Während wir schon am Essen sind, betreten Bruder Ucurius, Hüter Bormund und Klostervorsteher de Mott, den Saal. Wolfhart nutzt die Gelegenheit und wirkt auf die drei einen Odem Arcanum. Zu unserer Überraschung stellt sich auch hier heraus, dass keiner der drei ein magisches Talent hat.
Da wir die Hoffnung, den Magier unter den Klosterbrüdern zu finden noch nicht aufgeben wollen, heißt unser nächstes Ziel, die Untersuchung von Novize Efferdin. Dieser liegt noch alleine auf der Krankenstation und eine magische Analyse ist damit kein Problem. Wolfhart erkennt, dass der Novize verzaubert war. Wahrscheinlich der Einflusszauber, der ihn dazu veranlasst hat, die Wände der Krypta zu beschmieren. Ansonsten ist auch Efferdin nicht magisch begabt. Damit wären wir wieder bei der Theorie, dass jemand von außen die Zauber wirkt. Wir beschließen, heute Nacht auch den Sarkophag magisch zu untersuchen. Dieser scheint direkt auf der Kraftlinie zu stehen und ist womöglich Ziel der ganzen Ereignisse hier.
Als wir die Krankenstation verlassen, ist Nebel aufgezogen. Schemenhaft erkennen wir Bewegung auf dem Gerüst des Tempelbaus. Nach kurzer Zeit erkennen wir, dass sich vier Harpyien niedergelassen haben und während wir uns vorsichtig dem Tempel nähern, wird uns auch klar, dass wir diese bereits kennen.
Es sind die Harpyien von Moosgrund, die uns auch am Nachtschattenturm angegriffen haben. Das ist ein weiterer Hinweis darauf, dass sich hier ein neues Unheil zusammen braut, welches in die Kette der vergangenen Ereignisse passt. Die vier erkennen auch uns wieder und das einzige, was sie uns zurufen ist, dass wir heimgehen sollen. So langsam habe ich das Gefühl, dass niemand so richtig erbaut darüber ist, dass wir hier sind.
In der Dunkelheit und auch vor dem Hintergrund der Erfahrung unserer letzten Begegnung mit den Kreaturen, beschließen wir, dass wir nicht angreifen, sondern vorerst Tempelvorsteher de Mott davon unterrichten werden. Dieser ist allerdings nicht sonderlich beunruhigt, sondern sagt uns nur, dass wir bei Tagesanbruch mit den Biestern schon fertig würden.
Aus dem Reisetagebuch des Boron-Geweihten Ritter
Cordovan Boronar von Reuenhold vom Orden des heiligen Golgari